Limmattaler Zeitung / MLZ
2014-03-15
Alles
muss in einen Koffer passen
Weiningen
· Monika Hirn und Andrea Derungs organisieren den ersten Koffermarkt im Limmattal
Franziska Wagner (Text und Foto)
Kreativ sind sie, die
beiden Frauen, die am 29. März den ersten Koffermarkt
im Limmattal durchführen. Und sie setzen ihre Ideen tatkräftig um: So
wurde das Schaufenster der Firma Classic Car, die Andrea Derungs’ Ehemann Georg
Frei gehört, kurzerhand in eine Werbefläche für den Markt umgewandelt. Zwischen
den auf Hochglanz polierten Oldtimern haben Derungs und Monika Hirn ihre Koffer
für den Koffermarkt und viele Teddybären
arrangiert. «Ich sammle Teddybären. Sie sind Geschenke meines Mannes und auch
alle im Koffer zu mir gereist», sagt Derungs und lacht. Wie die Bären zum
Maskottchen des Koffermarkts wurden, weiss niemand mehr so genau. Aber sie
passen einfach zu ihnen, sagt Hirn.
Die Idee des Koffermarkts
kommt ursprünglich aus den USA. Bei «Trunk Markets» wird allerlei Trödel ins
Auto gepackt und dann direkt aus dem Kofferraum heraus verkauft. Die
europäische Form des Koffermarkts funktioniert ähnlich: Die Verkaufsgegenstände
müssen in einem einzigen Koffer Platz haben. Allerdings ist nachfüllen erlaubt.
Und im Gegensatz zu den Trunk Markets wird hier nichts Gebrauchtes verkauft.
Stattdessen liegt in den Koffern viel Selbstgemachtes zum Verkauf bereit:
Derungs hat praktische kleine Sachen fürs Büro und den Alltag hergestellt, Hirn
verkauft auf aus ihrem «Gartenkoffer» heraus Samen, Gartenmäuse und was sonst
im Blumenbeet gebraucht wird.
Die
Teilnehmer sind handverlesen
Bevor sie Koffermärkte
kennen und lieben lernten, waren beide Frauen leidenschaftliche Bastlerinnen.
Inzwischen sind sie in der Szene alte Hasen: Sie waren beim Schweiz weit ersten
derartigen Anlass in Schaffhausen dabei und sind seither regelmässig an solchen
anzutreffen. «Auf einmal dachten wir uns: Hey, das machen wir auch», erzählt
Hirn mit leuchtenden Augen. Gesagt, getan: Der erste Koffermarkt im Limmattal wird im altehrwürdigen Weininger
«Schlössli» stattfinden.
79 Aussteller werden am 29.
März dabei sein, vorwiegend Frauen. Nur drei Männer werden unter den
Ausstellern sein. «Für die Standplätze gab es ein Ausschreibungsverfahren. Mehr
als 100 Leute hatten Interesse», sagt Hirn. Bei der Auswahl haben die beiden
vor allem Bewerber aus der Region berücksichtigt. Nun hoffen die beiden auf
viele Besucher. Beim Anlass wollen sie selbst im Hintergrund bleiben und
höchstens bei allfälligen Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie geben
den Rahmen vor, lassen den Teilnehmern aber ansonsten freie Hand.
Das Ambiente ist den beiden
Frauen sehr wichtig. Dazu sollen sowohl der historische Veranstaltungsort als
auch ein professionelles Catering beitragen. Der Anlass soll schön, aber nicht
luxuriös werden. Bei der Verteilung der Standplätze wurde darauf geachtet, dass
auch günstige Sachen verkauft werden, sodass sich alle etwas leisten können.
«Der Anlass ist für das Limmattal und die Aussteller», betont Hirn. Man darf
also gespannt sein auf den Koffermarkt .